Proč je přímá demokracie přese všechno mou nejmilejší, –Mina Tiefenbacher

Alexandra “Mina” Tiefenbacher *)» NĚMECKY / DEUTSCH, 31.10.17
překlad, úpravy, doplňky –vjr– 2.3.18

glarus, landsgemeinde
(Kanton Glarus, Samuel Trümpy)

Už rok kmitám, tedy příjemně s ICE cestuji, mezi Curychem a Berlínem – ale stále ještě srovnávám. I to jak lidé dělají politiku, nebo si jí nechají dělat. A teprve v Berlíně jsem přišla na to, proč mám ráda přímou demokracii. Jedno, že v Německu se o ní snaží i AfD (Alternative für Deutschland, Alternativa pro Německo).

Kdekoliv v Evropě, jako jinde na světě, je politika součástí večerních diskusí po práci, nad sklenicí piva či vína. Tak i v Berlíně nebo Curychu. Ale zatímco v Berlíně, jako i mnohde ve světě, mám pocit, že se po týdny do nekonečna bavíme o tom samém, aniž bychom se pohnuli dál, je to v té samé době v Curychu docela dost jinak. Tam, nad sklenicí panaché, zcela samozřejmě probíráme jedno téma po druhém, abychom se dostali k jádru věci.

Ale jak to?, ptají se kamarádi v Berlíně. No, to je prosté. Každých pár měsíců do všech poštovních schránek přijde nová hlasovací obálka s řadou hlasovacích lístků a témat. Tak třeba, když jsem byla na jaře 2017 v městě na Limmatu, všichni ve Švýcarsku mluvili o energetické strategii. Při mé další návštěvě na sklonku léta jste se u žádného piva nevyhnuli důchodové reformě. A, mezitím už o rok později, jde o financování veřejného rádia a televize. Díky přímé demokracii tam/zde (pokud jsem mimo/pokud uprostřed věcí) neustále mohu vést geniální hovory o neustále nových, napínavých tématech.

Samozřejmě, že švýcarský systém není dokonalý. Ale vypořádat se s tím či oním, rozhodnout o tom a převzít zodpovědnost za to vůbec není k zahození. A prostě proto je přímá demokracie mou nejmilejší. Přes to, že jí používají i ti, s kterými nesouhlasím.


Odkazy (portál admin.ch)


*)

Alexandra “Mina” Tiefenbacher (německy): Berlin vs. Zürich: Wieso ich die direkte Demokratie trotzdem liebe, 31.10.17, daslamm.ch
Alexandra “Mina” Tiefenbacher na blogu daslamm.ch (německy)

glarus, landsgemeinde

 

Berlin vs. Zürich: Wieso ich die direkte Demokratie trotzdem liebe, –Mina Tiefenbacher

Zum Thema Empowering people (Menschen ermächtigen), von Alexandra “Mina” Tiefenbacher:*)» TSCHECHISCH / ČESKY, 3.3.18

glarus, landsgemeinde
(Kanton Glarus, Samuel Trümpy)

Berlin vs. Zürich: Wieso ich die direkte Demokratie trotzdem liebe

Seit einem Jahr lebe ich nun in Berlin – genug, um die alte Heimat Zürich mit meinem neuen Zuhause zu vergleichen. Im Finale geht es um Politik. Denn erst in Berlin habe ich entdeckt, weshalb ich die direkte Demokratie so mag. Auch wenn die AfD das auch tut.

[Berlin oder Zürich]: Politische Diskussionen gehören …zum Feierabendbier dazu. Aber während ich in Berlin das Gefühl habe, monatelang über dasselbe Zeug zu reden, ohne zu neuen Erkenntnissen zu kommen, war das in Zürich anders: Da wechselten in derselben Zeit ganz selbstverständlich mehrmals die Themen, zu welchen man seine Meinungen beim Panache rausposaunte.

Der Grund: Alle paar Monate flattert ein neues Abstimmungscouvert in alle Briefkästen. Als ich im Frühjahr 2017 in der Limmatstadt war, redete die ganze Schweiz über die Energiestrategie. Bei meinem nächsten Besuch im Spätsommer kam man bei keiner bierseligen Runde an der Rentenreform vorbei. Dank der direkten Demokratie führte ich in meinem Zürcher Freundeskreis immer wieder geniale Gespräche zu ständig wechselnden Themen.

…Das Schweizer System ist nicht perfekt. Aber sich damit auseinanderzusetzen und als StimmbürgerIn Verantwortung zu übernehmen: Auch das macht es eben aus…

–Alexandra Tiefenbacher (daslamm.ch/format/mina), 31.10.17

*) zitiert, “herausgeschält”, aus: daslamm.ch/berlin-vs-zuerich-wieso-ich-die-direkte-demokratie-trotzdem-liebe/

glarus, landsgemeinde
(Kanton Glarus, Samuel Trümpy)

Über „Poltervereine“ und direkte Demokratie in Deutschland und in der Schweiz

Ach, die Poltervereine – hier (D) wie dort, südlich des Rheins (CH). Sie poltern – aber haben sie Lösungen? Sie berufen sich auf die Demokratie, die direkte Demokratie, aber beherzigen sie sie auch? Was haben die SVP.ch und die AfD.de gemeinsam, was nicht? Können wir aus den Unterschieden lernen? Was können wir, als Fachverein, in die öffentliche Diskussion einbringen?

Poltervereine im „Demokratie-Labor“ Deutschland

Nehmen wir uns die AfD vor. Ihre Worte, die im Parteiprogramm oder diejenigen ihrer Proponenten, die im Moment die Medien ziemlich füllen. Können wir schon nach den Worten urteilen? Oder sollen, können wir die Taten abwarten? Ich bin für beides.

Was die AfD sagt und schreibt, scheint mir ziemlich widersprüchlich zu sein. Manches davon – wie Hassklingendes, Aufforderungen zu Gewalt – lehne ich entschieden ab. Doch es gäbe auch Wohlklingenderes – aber was versteht die AfD darunter? Was versteht sie unter direkter Demokratie? Sind es all die transparenten, partizipativen, offenen, kooperativen, inklusiven, direkten, einvernehmlichen, breit abgestützten, ausgleichenden Prozesse, an denen ich als Bürger von Zürich und der Schweiz, so selbstverständlich teilhabe? Wie hat es die AfD mit gemeinsamen Werten, Grundwerten – ignoriert sie sie, sind sie ihr unwichtig, oder lehnt sie sie ab? Was würde passieren, wenn sie die Verfassung mitschreiben könnte, gemeinsam mit andern, wie es die Citoyen/nne/s südlich des Rheins tun?

Poltervereine im „Demokratie-Labor“ Schweiz

Der SVP-Chefstratege Christoph Blocher (in der Schweiz auch „’s polteri“ (der Polternde) genannt) hat sich selbst schon nach kurzer Zeit, einer Legislatur nur, aus dem Schweizer Bundesrat geworfen. Denn in diesem kollegialen Gremium – selbstverständlich ohne Chef/in oder selbstherrliche Minister/innen – wird gearbeitet. Und zwar eng eingebunden in all das, was man im Ausland noch nicht (ganz) kennt – in all die transparenten, partizipativen, offenen, kooperativen, inklusiven, direkten, einvernehmlichen, breit abgestützten, ausgleichenden Prozesse. Und so etwas kann Christoph Wolfram Blocher nicht.

Vor Jahren habe ich die Arbeitende SVP kennengelernt, eine Gruppe von Kleinunternehmern im Kanton Zürich, die meisten SVP-Mitglieder, die an Programmen für problematische Jugendliche engagiert gearbeitet, sie bei sich beschäftigt, ausgebildet, auch erzogen haben – egal woher sie kamen, wo geboren. Die Projekte auf Seite des Service Public leitete, voller Lob über all die engagierten Menschen, die kantonale Projektleiterin – und eine, vor allem für Menschen, engagierte SP-Politikerin. Und die Blochersche SVP? Mit Arbeit hat die doch rein gar nichts zu tun, meine ich, diese Classe politique des Polterns. Und so auch die Arbeitende SVP nichts mit ihr.

Gemeinsame Werte teilen, Verfassung schreiben, sie hüten

Südlich des Rheins bin ich es gewohnt, als einfacher Citoyen, an unserer Verfassung mitzuschreiben. Darüber mitzubestimmen, mitzuentscheiden welche verbindlichen Aufträge an unsere Repräsentanten in den „Zu-tun“-Teil unserer Verfassung aufgenommen werden. Hierzulande, in Berlin, beobachte ich, dass das hiesige Grundgesetz etwas ist, was (eher) über den Menschen steht, über sie und ihr Tun wachen soll. Auch, dass man eine/n Verfassungshüter/in braucht, der/die das Grundgesetz schützt, eine Rolle, die man den Sechs bis Acht im Verfassungsgericht überlässt. Sie sollen auch verfassungswidrige Parteien, Vereine oder Ähnliches verbieten.

In einer Diskussion in Zürich mit dem Titel „Wir und unsere Verfassung“ meinten wir, dass wir es seien, einfache Citoyen/ne/s, die unsere Verfassung hüten. Oliver Diggelmann, ein Staatsrechtler von der Universität Zürich, meinte,1) diese Rolle wäre beim Parlament und der Regierung, vor allem bei der Bundesversammlung (beiden Parlamentskammern). Die Parlamentarier/innen sind Hüter/innen der Verfassung und nicht etwa Herrscher/innen über sie. Niemandem von uns ist in den Sinn gekommen, das irgendein Gericht diese Rolle übernehmen könnte. Denn Gerichte sind nicht dazu da, Politik zu machen, oder über uns als verantwortungsvolle Citoyen/ne/s zu wachen – das ist ja die Aufgabe von uns allen. So schlagen wir uns auch direkt mit all den Ideen herum, so wie sie kommen, auch mit den gepolterten. Und hüten uns selbst, gemeinsam mit anderen, auch mit den Gewählten.

Vladimir Rott
Berlin, Zürich, Prag

mdmagazin 02/16, S. 33 (PDF Artikel, 56kb / PDF mdmagazin 02/16, 2.6mb)

1) wie er auch schreibt →Oliver Diggelmann: Das Parlament als Hüter der Verfassung, Gastkommentar zum Rechtsstaat, NZZ 28.5.14


Mehr dazu – eine längere Fassung des Artikels mit mehr Hintergrundinformationen und Hinweisen auf Zeitungsartikel zum Thema finden Sie unter vjrott.com/poltervereinePoltervereine und direkte Demokratie – und eine Frage an uns

Einleitung, Inhaltsverzeichnis auch auf diesem Blog: Poltervereine und direkte Demokratie

Poltervereine und direkte Demokratie

Ach, die Poltervereine – hier (D) wie dort, südlich des Rheins (CH). Sie poltern – aber haben sie Lösungen? Sie berufen sich auf die Demokratie, die direkte Demokratie, aber beherzigen sie sie auch? Können sich Unzufriedene in einer, direkten, Demokratie einbringen? Wenn ja, mit ihrer Arbeit, werden sie zufriedener? Und – was können wir tun, und nicht bloss jetzt?

Wieder mal wird heftig diskutiert über eine der Bewegungen, eine der Parteien, die man als extrem bis extremistisch bezeichnet. Eine/r von uns in Berlin/Brandenburg meinte kürzlich, zur SVP.ch – als AfD.de? – dass – somit? – der Schweiz die Vorbilder ausgehen. Gutes Thema, meine ich, kann man, mal, drannehmen. Also, fangen wir an – Vorbilder, und Annahmen, beiseite, rein in die “Labors” der Demokratie. Nehmen wir zwei der Poltervereine dran, aus aktuellem Anlass – Landeswahlen und kommende Bundeswahlen in Deutschland und Volksabstimmungen in der Schweiz, darunter auch die neuesten SVP-Volksinitiativen. Schauen wir, wie sich das Poltern auswirkt – hier und dort…

…weiterlesen auf vjrott.com/poltervereine:

Poltervereine und direkte Demokratie – und eine Frage an uns

Inhalt

Poltervereine im “Demokratie-Labor” Deutschland
Parteiendemokratie (D) – Worte, Taten und Arbeit

Poltervereine im “Demokratie-Labor” Schweiz
Arbeitende SVP (CH)

Frage an uns – direkte Demokratie über ihre Instrumente hinaus
Unsere Grundwerte, Verfassungen – wer schreibt sie, wer hütet sie?

Kästen

1 – Kommentare zu Poltern und Polterern (CH)
Gemeinsames gemeinsam gestalten – macht die SVP mit?
Zum nicht integriertem “Polteri”

2 – SVP-Volksinitiativen – “Mist” im “Demokratie-Labor” CH, Beispiele
Minarettinitiative (Bund)
Ausschaffungsinitiative (Bund)
Masseneinwanderungsinitiative (Bund)
Durchsetzungsinitiative (Bund)
Selbstbestimmungsinitiative (Bund)

3 – Volksabstimmungen (CH), die letzten und die kommenden – Bund, Kantone, Gemeinden
Abstimmungen (CH, Kanton ZH, Stadt ZH), Wochen zum 28. Februar 2016
Abstimmungen (CH, Kanton ZH, Stadt ZH), Wochen zum 5. Juni 2016
Links

4 – Die drei Räte auf Bundesebene
Bundesrat, Nationalrat, Ständerat
… und die kantonalen Konferenzen

…gekürzte Fassung, erschien im mdmagazin 02/16, S. 33 – auch auf diesem Blog: Über „Poltervereine und direkte Demokratie“ in Deutschland und in der Schweiz

Direkte Demokratie, die Mitgestalterin

oder aber – Wie auch Deutschland Demokratie missversteht

Die schon realisierten Schritte zu mehr Demokratie, zu mehr direkter Demokratie – in Deutschland,1) auch Europa2) – werden (noch) oft infrage gestellt, ja krass missverstanden.

So auch in Deutschland. Und so auch in Berlin – sei es als Instrumente für “einige wenige, die sich ohnehin schon gut artikulieren können” (Michael Müller, SPD, Berlin), oder als “Gefahr, von der man die weniger Privilegierten schützen muss, denn mehr Beteiligung sie ausschliesst” (Wolfgang Merkel,3) SPD, Berlin). Oder als Protest, “von denen wir sowieso genug haben” (Frank Henkel, CDU, Berlin).

Hier liegt ein grundlegendes Missverständnis vor – denn direkte Demokratie ist etwas grundsätzlich anderes als blosse Spielwiese einiger wenigen, oder eine weitere Form der Proteste unzufriedener Menschen.

Direkte Demokratie zieht alle Menschen in die Gestaltung aller ihrer gemeinsamen Dinge ein, in Entscheide darüber und zur Verantwortung dafür. Klar, wie alle Fertigkeiten die wir im Leben lernen, muss man auch die direktdemokratische lernen. Lernen können – mit Kompetenz, Beharrlichkeit, Geduld und Gelassenheit.


1) mehr dazu auf Web der Bewegung mehr-demokratie.de, die sich auf den verbindlichen Initiativ- und Entscheidungsteil der direkten Demokratie fokussiert und dafür einsetzt
2) weitere Bewegungen, in weiteren Ländern / auf EU-Ebene: citizens-initiative.eu
3) mehr zur Begegnung mit Wolfgang Merkel, einem der «falschen Priester» in: Angst vor dem deutschen Volke?

Warum scheitern Initiativen? – oder eben nie

Schweiz, aber auch anderswo – z.B. in Berlin, Brandenburg, Deutschland, EU

Warum z.B. die Anti-Abzocker-Initiative so erflogreich war, und auch in der Umsetzung ist – während z.B. die 1:12-Initiative scheiterte, oder eben doch nicht so ganz

Warum scheitern Initiativen(1)? – Eine Frage die jede/n beschäftigt, spätestens dann, wenn ihr/sein Anliegen, ihre/seine Initiative bei den Stimmbürger/inne/n nicht ankommt. In der Schweiz nicht den Hürden und Ausschlüssen wegen – die z.B. in Berlin, Brandenburg oder ganz Deutschland(2) durchaus ein Thema, aber in der Schweiz so gut wie nicht vorhanden sind – aber dem schlecht vorbereiteten, schlecht ausgearbeiteten Anliegen, Thema wegen.(3)

Die 1:12-Initiative ist eins der einigen Themen über die wir eben, in den letzten Wochen, in der Schweiz abgestimmt haben(4). Und – rein sachlich betrachtet – ein (durchaus lehrreiches) Beispiel für schlecht vorbereitete, schlecht ausgearbeitete Initiativen. Wobei “schlecht” hier auch “so gut wie rein gar nicht”, “naiv” mit einschliesst.

Warum ist z.B. diese Initiative gescheitert? – Sie behandelt zwar ein gutes, grundsätzliches und ziemlich aktuelles Thema, bringt aber ziemlich naive Vorschläge hervor, die ziemlich schlecht vorbereitet, ziemlich schlecht ausgearbeitet sind. Sie würden zu mehr Bürokratie und Aufwand führen, die Kleinen und Mittleren (zusätzlich) belasten und wären (vor allem von den) Grösseren und Grossen, leicht zu umgehen(5). Vorausgesetzt, man würde sie annehmen – und dann umsetzen, umsetzen können – hier eher als einer der Aufträge an “die Politik”(6), die wir, wenn von uns angenommen, in den “Zu tun” Teil der Verfassung schreiben.

Oder aber, warum hätte sie angenommen werden können? Aus denselben Gründen, wie z.B. die – im Ausland so beachtete – (Anti-)Minaretten-Initiative angenommen worden ist. Als Signal an die Gesellschaft, an die Mitmenschen, also an uns alle, dass da etwas für die Stimmbürger/innen nicht stimmt. Andi Gross spricht über eine “Ventilfunktion” solcher Initiativen und Abstimmungen. Die, übrigens, kaum umgesetzt werden können(6).

Es geht aber nicht um ein blosses Dampfablassen. Egal ob eine Initiative angenommen wird oder nicht, das Thema bleibt unter den Menschen – d.h. formell, politisch, rechtlich: beim Souverän – in ihrer – d.h. unserer – gemeinsamen Politik, in die z.B. Silvano Moeckli gute Einblicke vermittelt(6). Solche, gute, grundsätzliche und aktuelle, Themen(7) bleiben in unserer gesellschaftlichen, politischen Diskussion, im “Diskurs” – siehe auch(6). Je nachdem gibt es auch eine andere Lösung, mehrere Ansätze und Lösungen, die man mit der Zeit “heraus diskutiert”, ausgearbeitet und, meistens, auch umsetzt.

Vladimir Rott(5b)
Zürich, Berlin/Brandenburg, Prag
20./30.11.13 (Entwurf für das mdmagazin, erste Fassung)

Bemerkungen, weiteres zu D/CH


(1) Volksinitiativen, die man in Deutschland (1a) in etwa so nennen würde: “einstufige Bürger-/Volksbegehren, verbindlich, so gut wie keine Hürden oder Themenausschlüsse und mit Umsetzungsgarantie (soweit das angenommene Anliegen im echten Leben Sinn macht), unter Einbezug und Mitwirkung aller, die man nicht beim (Verfassungs-)Gericht einklagen muss” (1b)🙂

(1a) wo’s, scheint es mir, ein bisschen komplizierter “sein muss” (1b)🙂

(1b) durch und durch konstruktive Bemerkungen, denn sie zeigen auf, woran wir noch arbeiten (2, 5b)

(2) siehe auch Mehr Demokratie e.V. > Berlin/Brandenburg und Mehr Demokratie e.V. > Arbeitskreise: AK Bürgerbegehren, AK Bürgerbeteiligung

(3) Das in Berlin kürzlich – knapp, dank einer der zahlreichen, aus Angst vor dem Deutschen Volke, eingebauten Hürden – gescheiterte Energie-Volksbegehren, im Gegensatz zum angenommenen Wasser-Volksbegehren, welches genügend Menschen ansprach und auch eine der Hürden schaffte – doch wie sieht’s nun mit der Umsetzung aus?! – könnte auch, aus schweizer Sicht betrachtet, so ein Beispiel sein. Diese Sicht kann aber, leider, in Deutschland, auch in Berlin, noch nicht zutreffen, denn es fehlt noch Einiges, was zum politischen Alltag in der Schweiz gehört, und was in Deutschland, auch in Berlin die Initianten selber leisten müssen(3a). Dazu kommt noch – nebst den seltsamen Hürden und Ausschlüssen – dass die, in der Schweiz so selbstverständliche, Umsetzung, wiederum gemeinsam mit allen(1, 3a, 6), z.B. in Berlin bei weitem noch nicht gegeben ist, da von der “Obrigkeit” abhängig.

(3a) siehe dazu, im weiteren, auch eine Arbeitsübersicht (de): Demokratie in Praxis der Schweiz – Grundelemente, Prozesse, Zusammenhänge – Übersicht, Erfahrung, Entwicklung (auch (cs): Demokracie v praxi Švýcarska – základní prvky, procesy, souvislosti – přehled, praxe, dějinný vývoj (3b)

(3b) Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz, ein Werk eines Kollektivs von 2500 qualifizierten Autorinnen und Autoren – Web: hls-dhs-dss.ch

(4) in CH, in den Kantonen, Gemeinden – wobei: auch in diesem Quartal so gut wie keine Wahlen dabei, denn das Verhältnis Abstimmungstermine, mit mehreren Themen (Vorlagen), zu Wahlterminen beträgt ca. 12:1 bis 16:1

(4a) zu den aktuellen Themen – z.B. die städtischen(4b), kantonalen und eidgenössischen Übersichten für die deutsche Schweiz auf: votez.ch, mit Kommentaren, Stellungnahmen der nicht neutralen – aus schweizer Sicht “liberalen, oft mitte-links, ab und zu auch mitte-rechts” – Redaktion

(4b) Städte sind entweder Gemeinden, wie z.B. Stadt Bern (Kanton BE), Stadt Zürich (Kanton ZH), Lausanne (Kanton VD) oder Kantone, wie z.B. Genf (GE) oder der “Halbkanton” Basel-Stadt (BS)

(5) so die meine Sicht, als Betriebsökonom, Produktionsingenieur (ETH) und vor allem einer der, die sich einsetzen – für die Menschen-, Bürger- und politischen Rechte – denn ich meine, dass alle meine Mitmenschen, auch z.B. in Deutschland und Europa, volles Recht auf dieselben Rechte haben, die ich, als eine/r der aus purem Zufall Schweizer/innen, so selbstverständlich habe(5b)

(5b) u.a. auch Mehr Demokratie e.V. > Berlin/Brandenburg: Landesvorstand, Mehr Demokratie e.V. > Arbeitskreise: AK Bürgerbeteiligung, AK Europa (etwas mehr auf: vjrott.com)

(6) z.B. Silvano Moeckli (de / fr / it): Politische Willensbildung / Formation de la volonté politique / Formazione della volontà politica auf: Web hls-dhs-dss.ch des Historischen Lexikons der Schweiz, ein Werk eines Kollektivs von 2500 qualifizierten Autorinnen und Autoren (wie schon unter(3) erwähnt)

(7) zur Zeit des Beitragsschreibens aktuelle eidgenössische Initiativen in diesem, so spannenden, Themenbereich: die, nun in Umsetzung diskutierte, haushoch angenommene (Anti-)Abzocker-Initiative, die eben abgelehnte 1:12-Initiative, die demnächst zur Abstimmung kommenden Mindestlohn-Initiative (eingereicht am 23.1.12), Abschaffung der Pauschalbesteuerung (eingereicht am 19.10.12) und Grundeinkommen-Initiative (eingereicht am 4.10.13), Unterschriften sammelt und heftig diskutiert wird die Erbschaftssteuer-Initiative

Angst vor dem deutschen Volke? Gepredigt von all’ den falschen Priestern?

Inhalt

  • Prolog
  • Angst vor dem deutschen Volke?
  • Demokratie – der wesentliche Unterschied

    • Leidenschaftliches Plädoyer für den Status quo – alles wie bisher!
    • Alles wie bisher? – mühelos zerfetzt! – eine lebendige, von Menschen gelebte Demokratie
    • Merkel gibt nicht auf – ein wahrer Obrigkeitsdiener!
    • Wer bestimmt, wie weit die Menschen in ihren Angelegenheiten einbezogen werden, oder – eben – nicht?
    • Ist Demokratie unfassbar? Wie gross ist das Unfassbare noch?
  • Gespräche, das Kennenlernen – im Kleineren und Grösseren – und das Tun
  • Jagt doch die falschen Priester – die das Volk emsig teilen – raus
  • Epilog

Prolog

Demokratie – Staatsform, in welcher das “Volk” …die Gesamtheit der [Stimmberechtigten], nicht ein Einzelner oder eine kleine Gruppe Mächtiger, die Staatsgewalt innehat. In der Vormoderne war [so etwas] eine Ausnahmeerscheinung …die Mitbestimmungsrechte waren …beschränkt …und galten als Privileg spezieller Gruppen. Erst die moderne Demokratie, die sich nach der Amerikanischen und Französischen Revolution durchzusetzen begann, gewährte die Politischen Rechte als [Bestandteil] der Menschenrechte, deren Garantie eine der Hauptaufgaben des demokratischen Staates wurde. …»
– Georg Kreis, Andreas SuterDemokratie, HLS/DHS/DSS


Dem Deutschen VolkeAngst vor dem deutschen Volke?

Gepredigt von all’ den falschen Priestern, auch in der Grundwertekomission der SPD?

“Mehr Beteiligung schliesst Menschen aus. Darum muss man das arme Volk vor ihr schützen!”
Wolfgang Merkel (WZB, HU und Grundwertekomission SPD), Berlin

Wie jetzt?! Dabei beklagt Herr Merkel die Teilung der (deutschen) Gesellschaft – mit vollem Recht …doch wieso fordert er sie? Was jetzt…

…aus “Dem Deutschen Volke” kann ja ein durch und durch konstruktives “Durch den Willen des Volkes”werden…

“Der wesentliche Unterschied …unserer Nachbarländer besteht darin, dass bei uns eine Volksabstimmung nicht eine Notbremse in einer verfahrenen Situation ist, wo man dann [vielleicht] eine Volksbefragung veranstaltet, sondern Teil der permanenten Gestaltung des Staates durch die Bürgerinnen und Bürger …symbolisch zwei verschiedene Mauerinschriften. Die Universität Zürich …durch eine Volksabstimmung [1908] …und so prangt über dem Eingang …die Inschrift “Durch den Willen des Volkes”. In Berlin wurde 1916 …über dem Eingang des Bundestages die Inschrift eingemeisselt “Dem Deutschen Volke“.
Das eine Mal handelt das Volk, das andere Mal ist es ein Dativobjekt.”

Moritz Leuenberger, Zürich

… wenn man die Ängste der Mächtigen, und ihrer Diener, überwindet

“…wieder einmal, die Angst …vor Plebisziten auf Bundesebene. Dem Volk, dem “grossen Lümmel” Heinrich Heines, wollen Teile der politischen Elite nach wie vor nicht vertrauen …Fleissig tragen die Kritiker ihre seit Jahren gleichlautenden Argumente vor …Die bedenkenswertesten Einwände haben der Bonner Politologe Frank Decker und sein [Berliner] Kollege Wolfgang Merkel formuliert …[dabei schauen] nicht etwa die Kritiker plebiszitärer Demokratie ins direktdemokratische Nachbarland Schweiz …sondern die Befürworter …Die Deutschen jedenfalls wünschen sehr wohl mehr Mitsprache. Laut einer Emnid-Umfrage möchten 84 Prozent bundesweite Volksentscheide…”
Ulrich Schmid, Berlin und Zürich

Vladimir Rott
Zürich, Berlin, Prag


Demokratie – der wesentliche Unterschied

Leidenschaftliches Plädoyer für den Status quo – alles wie bisher!

“Mehr Beteiligung schliesst Menschen aus. Darum muss man das arme Volk vor ihr schützen!”
– so, in Kürze, die Thesen von Wolfgang Merkel (hu-berlin.de, wzb.eu).

Auch am Donnerstag, 21.11.13, Abend in Berlin – an der Veranstaltung “Bürgergesellschaft oder Zweiklassendemokratie – wem nützt die direkte Demokratie?” von fes.de und nzz.ch – hat Herr Merkel sie mit vollem Engagement vertreten. Was für ein leidenschaftliches Plädoyer für den Status quo – alles wie bisher!

Alles wie bisher? – mühelos zerfetzt! – eine lebendige, von Menschen gelebte Demokratie

Alles wie bisher? Eine ausgezeichnet vorbereitete Bühne, ausgezeichnete Steilvorlagen, die Herr Merkel in seinem Einführungsplädoyer den aus dem Süden eingeladenen Demokratie-Praktikern, Schlag auf Schlag, lieferte – Christian Ude (München, Bayern), Urs Hofmann (Aarau, Aargau), Hermann Strittmatter (Zürich), dem sich zurückhaltenden Moderator Markus Spillmann (Zürich). Alle Thesen ausnahmslos zerfetzt, ohne jede Mühe – ausgezeichnete Steilvorlagen, eben. Und dabei, vor allem, Einiges erfahren über lebendige, von Menschen gelebte Demokratie.

Merkel gibt nicht auf – ein wahrer Obrigkeitsdiener!

Um seine Thesen zu belegen, “kritisiert” Herr Merkel auch das, was ihn, scheint es mir, offensichtlich nicht interessiert. Oder aber – aufregt, verunsichert? Woher kommt sonst diese, für einen Wissenschaftler verblüffend einseitige “Unkenntnis” der Schweizer, aber auch (am Podium auch präsenten) Bayerischen, Demokratie? Warum die “krassen Unwahrheiten”, “verdrehten Belege”? Aus oberflächlicher Sorglosigkeit? Aus “Angst vor dem deutschen Volke”? Oder geht es, eher, darum, das (noch) Unfassbare (noch) nicht fassen zu können?

Herr Merkel beklagt die Teilung der (deutschen) Gesellschaft – mit vollem Recht. Aber was, um Gottes Willen, hat sie mit mehr Beteiligung, mehr Demokratie, mehr direkter Demokratie zu tun? Wie man sie südlich des Rheins voll lebt, leben kann. Und ennet der Grenze, im Bayernland, Mitte der Neunziger angefangen hat zu leben – ein endlich eingelöstes Versprechen der Nachkriegszeit, durch die Schweizer Exil-Erfahrung eines Bayern inspiriert.

Nicht wie man sie manchenorts missversteht, missinterpretiert, einengt. Wie schwer das (noch) Unfassbare zu vermitteln ist, haben auch die Demokratie-Praktiker aus dem Süden in einleitender Präsentation und anschliessender Verteidigung des, eher (noch) “obrigkeitlich” geprägten, Berliner FES/HU/WZB-Berichts “Bürgergesellschaft oder Zweiklassendemokratie – wem nützt die direkte Demokratie?” hören können.

Wer bestimmt, wie weit die Menschen in ihren Angelegenheiten einbezogen werden, oder – eben – nicht?

Doch lassen wir die Ängste vor Unfassbarem, Unbekanntem – und, vorläufig, auch die vor dem Volk – beiseite und kommen zu der, auch in Deutschland immer noch “post-/monarchistischen”, Machtfrage: Wer bestimmt, wie weit die Menschen in ihren Angelegenheiten einbezogen werden, oder – eben – nicht?

Die Arroganten, die ihre Helfer von den “dummen Lümmeln” bloss ab und zu wählen lassen? Ihre Helfer, ihre Professoren? Wie wäre es mit dem Volke? Also, heutzutage, mit den Menschen? Denn sie tragen die Verantwortung – schon heute, allein, nach wie vor. Die Arroganten, ihre Helfer, ihre Professoren haben ja keine – wie zu Kaisers Zeiten schon. Und, heutzutage, auch nicht ihre Merkels, Schröders, Kohls, Schmidts – doch auch nicht die vom Volk Gewählten, egal wie fleissig sie arbeiten.

Ist Demokratie unfassbar? Wie gross ist das Unfassbare noch?

Ist denn Demokratie unfassbar? Oder soll sie unfassbar sein, bleiben? Wie gross ist das Unfassbare noch? Ein paar der, politisch engagierten, Teilnehmer fragten, als ich mich als “Mehr-Demokrat” (ging noch, knapp:-) und dann aber als Schweizer geoutet habe: “Und ihre Banken, das Raubgeld? Das Frauen-Wahlrecht?” (Stimm- und…?) Ach ja, darauf kann man, ach “so einfach”, erwidern:

“Klar, was für Schande! … Und, Frauen und Männer Deutschlands, ihre Banken, ihr Anteil am globalisierten Raub- und “Flucht-“Geld?”

Bemerkung: Oase Deutschland unter den ersten Zehn, Top Ten, der Steuerparadiese weltweit, Tendez steigend, nun auf Nr. 8… Klar, die Schweizer Oase der Verschwiegenheit der globalen Finanz-“Wirtschaft” – siehe financialsecrecyindex.com – kann (zur Zeit, Ranking 2013) nicht steigen, da (nach wie vor) Nr. 1, gefolgt von Nr. 2 Luxemburg (EU), Nr. 3 Hong Kong, Nr. 4 Cayman Islands (UK, EU), Nr. 5 Singapur, Nr. 6 USA, Nr. 7 Libanon, Nr. 8 Deutschland (EU), Nr. 9 Jersey (UK, EU), Nr. 10 Japan… In der EU sind, neben weiteren, 4 der ersten 10, der ersten 9…

“Und ihre politisch Mächtigen, die sich auch eben diesem Geld so leicht unterwerfen, egal ob aus Unkenntnis, Ignoranz oder Gier? Die nicht wirtschaften können und/oder wollen, so dass die Steuerlast und die Schulden steigen und steigen?”

Bemerkung: Ohne die im Mittelalter schon längst ausgebrochenen Aufstände – ach ja, damals hatte man ja die obrigkeitsstaatliche Schulden- und Inflations-Miss-Wirtschaft noch nicht…

“Und ihre Mächtigen, Privilegierten, die das Volk, Bürgerinnen und Bürger, missachten? Sie nach wie vor, wie auch die von ihnen Gewählten, ausschliessen? Und, Frauen und Männer Deutschlands, das Stimmrecht, die politischen Rechte, wo sind die?”

“Und die Kriege, in die sie immer noch ziehen, also sich ziehen lassen?”

Tönt nach Vorwürfen – oder sind es Fragen, die zum Dialog führen, führen können? Und zu Antworten, Inspirationen – und Auswegen – aus der so beklagten “Verdrossenheit”?


Gespräche, das Kennenlernen – im Kleineren und Grösseren – und das Tun

Durch Volkes Willen“Egal”, denn die Dialoge, das Kennenlernen haben längst begonnen. Im Kleinen nach dem zweiten Weltkrieg – da “durfte” aber so ‘was (noch) nicht sein. Im Grösseren seit den Achtzigern, als die Faszination – der lebendigen und gelebten Politik – den Rhein, den Bodensee endgültig überschritten und die Menschen erreicht hat.

Bemerkung: “Egal”, wie Euere Komiker sagen, oft nachdem sie die “Komiker” in den “Debatten”, die Politik vortäuschen, dabei bloss Phrasendrescherei sind, zitiert haben.

Kommen auch sie doch zu uns, schauen sie sich die – vielleicht bald auch ihre – tagtäglich gelebte “Politik mit den Menschen” näher, gründlicher an. Badener-Württemberger haben kürzlich damit angefangen – wie spannend! Und – auch höchst spannend – über seine Erfahrung mit den ersten Schritten auf diesem Weg in Bayern, seit Mitte der Neunziger, hat Herr Ude sein, durchaus zufriedenes, Plädoyer abgelegt.

Aus “Dem Deutschen Volke” – auf der kaiserlichen Reichstags-Schenkung in Bronze gegossen und eingemeisselt – kann ja ein durch und durch konstruktives “Durch den Willen des Volkes” einer gemeinsamen, verantwortlichen, lebendiger und gelebten Politik aller werden.


Jagt doch die falschen Priester – die das Volk emsig teilen – raus

Die falschen Priester predigen ja – inbrünstig – die Teilung, denn sie dient den Männern, und Frauen, von gestern, der Politik von vorgestern.

Warum darf man, “muss” man die Volkes Stimmen teilen? Und – zuerst – viele, viel zu viele, davon “umrechnen”, also unter den Tisch fallen lassen, unter den Teppich kehren? Und – dann – die, bloss zum Teil, Gewählten in Koalition und Opposition nochmals teilen? Stets die Einen, so um die Hälfte des Volkes – der Menschen – ausschliessen? Des enormen Verschleisses wegen, der jede vernünftige Arbeit unmöglich macht, und – wenn sie, trotzdem, stattfindet – sie vernichtet? Im Sinne von “Divide et impera”, “Teile und herrsche”? Und – um an der Spitze der obrigketlichen Machtpyramide anzufangen – warum darf ein/e Merkel, Schröder, Kohl, Schmidt… ein/e Postmonarch/in… über die Köpfe nach dem Ausschluss-(Un-)Wahl-Verfahren verbleibenden Gewählten hinweg schalten und walten? Bloss weil auch von Gottes, und Kaisers, Gnade?

Liebe Nachbarn nördlich des Rheins, wann schafft ihr eure Merkels, Schröders, Kohls, Schmidts… eure Postmonarchen ab? Wozu habt ihr sie, noch? Darüber schon nachgedacht? Und, wann schafft ihr eure Teilung der Gewählten ab, die die Macht den – über das (Un-)Wahl-Prozedere – “Siegreichen” in die Hände gibt, ab? Wann schaftt ihr auch die “Koaliopposition” ab, die euch, und die Gewählten, noch mehr ausschliesst?

Oder seid ihr – kann ja auch sein – damit zufrieden? Dann “nüt für unguet” und herzliche Grüsse! …

Dem Deutschen Volke… Müsste man dann aber die kaiserliche Reichstags-Schenkung doch umbenennen in: ANGST VOR DEM DEUTSCHEN VOLKE ?

Dazu – auch zu den Ängsten der Mächtigen, und anderen Frauen und Männern von gestern, auch zu denen die ihnen, für gutes Geld, zudienen – beobachtet Ulrich Schmid in der NZZ:

“In Deutschland geht, wieder einmal, die Angst um vor Plebisziten auf Bundesebene. Dem Volk, dem “grossen Lümmel” Heinrich Heines, wollen Teile der politischen Elite nach wie vor nicht vertrauen …Fleissig tragen die Kritiker ihre seit Jahren gleichlautenden Argumente vor …Die bedenkenswertesten Einwände haben der Bonner Politologe Frank Deckerund sein Kollege Wolfgang Merkel von der Humboldt-Universität in Berlin formuliert …
…Interessant ist, dass nicht etwa die Kritiker plebiszitärer Demokratie …ins direktdemokratische Nachbarland Schweiz schauen, sondern die Befürworter …Die Deutschen jedenfalls wünschen sehr wohl mehr Mitsprache. Laut einer Emnid-Umfrage möchten 84 Prozent bundesweite Volksentscheide …”

Ulrich Schmid: Plebiszite in Deutschland? – Angst vor Volkes Stimme, 20.11.13, nzz.ch (zitiert auch in der Einleitung)

Liebe Nachbarn – statt den alten wirren Glauben von gestern und vorgestern zu pflegen – jagt doch lieber die falschen Priester raus. Denn ohne die sind die Kaisers alte Kleider der Männer, und Frauen, von gestern bloss warme Luft.


Epilog

Demokratie – Staatsform, in welcher das “Volk” …die Gesamtheit der [Stimmberechtigten], nicht ein Einzelner oder eine kleine Gruppe Mächtiger, die Staatsgewalt innehat. In der Vormoderne war [so etwas] eine Ausnahmeerscheinung …die Mitbestimmungsrechte waren …beschränkt …und galten als Privileg spezieller Gruppen. Erst die moderne Demokratie, die sich nach der Amerikanischen und Französischen Revolution durchzusetzen begann, gewährte die Politischen Rechte als [Bestandteil] der Menschenrechte, deren Garantie eine der Hauptaufgaben des demokratischen Staates wurde. …»
– Georg Kreis, Andreas SuterDemokratie, HLS/DHS/DSS